1. Wie kamen Sie als
Berlinerin darauf, Ihren Krimi in der Altmark spielen zu lassen. Berlin ist - wie
ein Spitzenpolitiker aus der Hauptstadt bemerkte - "arm aber sexy",
die Altmark ist nicht ganz so sexy, mit dem ARM - lassen wir mal so ohne
Kommentar stehen.
Also warum Gardelegen -
Zichtau und nicht Berlin?
Ich bin ja nicht immer Berlinerin gewesen, bin sogar in
Gardelegen geboren. In meiner Kindheit und Jugend war ich oft wochenlang in
Zichtau und verbringe noch immer regelmäßig einige Urlaubstage in der Altmark.
Die Gegend und die Menschen hier sind mir über die Jahre stets vertraut
geblieben.
Die Altmark scheint eine zu Unrecht wenig bekannte Region in
Mitteldeutschland zu sein, mit wunderschöner Natur, geschichtsträchtigen Orten
und gastfreundlichen Menschen. Und vielleicht kann es mir mit meinem
Kriminalroman gelingen, die Altmark auf spannende Weise etwas bekannter zu
machen.
2. Ohne etwas von Ihrem
Krimi zu verraten, er geht zum Teil weit in die Geschichte zurück. Nun,
Sie sind promovierte Archivarin, Dr. phil., da kann es schon vorkommen sich mit
Inhalten der Geschichte und der Kunst zu beschäftigen. Wie kommt man (frau)
darauf, Krimis zu schreiben? Ist es im Archiv wirklich so langweilig wie
es sich der "Normalbürger" eventuell vorstellt?
Ich habe einen sehr schönen Beruf und mache meine Arbeit
wirklich gern. Sie ist anspruchsvoll, recht speziell und sehr
abwechslungsreich. Von Langeweile kann also gar keine Rede sein. Im Gegenteil,
jeden Tag kann man Neues erfahren und Interessantes entdecken.
Doch habe ich außerdem noch viele andere Interessen – so
auch das Schreiben. Und das ist mir so wichtig, dass ich versuche, so oft ich
kann mir die Zeit dafür zu nehmen.
Und einen Krimi zu schreiben bietet mir die Möglichkeit,
sowohl interessante Geschichte als auch Land und Leute der Altmark spannend
miteinander zu verbinden.
3. Der Krimi ist in der
Altmark und nicht nur in der Altmark gut angekommen, ist es nicht
schwer für eine Autorin, eine so wenig bekannte Region Deutschlands für die
Krimihandlung zu wählen, denn der Krimi im Harz, auf Rügen oder dem Darß hätte
mit Sicherheit mehr Leser - ich denke da nur an die Touristen, die auch im
Urlaub mal zu einem Buch greifen? Für unsere touristisch erst noch zu
erschließende Region sind Autoren wie Sie ein Segen. Soll es weitergehen?
Bleibt der Personenkreis des Krimis den Lesern erhalten?
Nun, es geht auf jeden Fall weiter.
Ich habe eine ganze Menge Ideen und die Altmark bietet viel Stoff für spannende
Geschichten. Die „Blutbuchen“ sind eine Herbstgeschichte und der nächste
Kriminalroman „Eisblumen“ wird dann im Winter spielen – während eines
Schlachtfestes. Mehr will ich wirklich nicht verraten.
Meine Figuren sind mir beim
Schreiben ans Herz gewachsen, sodass einige von ihnen dem Leser auch im
nächsten Krimi begegnen werden, aber auch neue Altmärker und Zugezogene werden
die Handlung bereichern.
4. Sie lesen in
Zichtau auf dem Schlossgelände, diese Veranstaltung (am 19.11.2010 um
19.30 Uhr) ist vom Förderverein, Herrn von Blücher und dem Block-Verlag
organisiert, was werden Sie uns bieten?
Ich habe mich über die Einladung zu der Lesung sehr gefreut. Mir gefällt das Engagement aller Beteiligten in Zichtau und ich unterstütze gern alle Bemühungen, ein vielfältiges Kulturangebot an historischem Ort anzubieten. Ich werde aus den „Blutbuchen“ vorlesen und stehe meinen Lesern auch für ein Gespräch zur Verfügung.
Ich habe mich über die Einladung zu der Lesung sehr gefreut. Mir gefällt das Engagement aller Beteiligten in Zichtau und ich unterstütze gern alle Bemühungen, ein vielfältiges Kulturangebot an historischem Ort anzubieten. Ich werde aus den „Blutbuchen“ vorlesen und stehe meinen Lesern auch für ein Gespräch zur Verfügung.