Über die Altmarkkrimis
Liebe Altmarkkrimifreunde,
meine Bücher sind nun schon über zwei Jahre erfolgreich am Markt und ich habe viele freundliche und interessierte Reaktionen erfahren. An dieser Stelle möchte ich allen Leserinnen und Lesern für ihre Anerkennung, ihre Rezensionen, die Hinweise und die Kritiken aufrichtig danken.
Ich freue mich, vielen Lesern die Altmark etwas näher gebracht zu haben, denn das war eine wesentliche Absicht meiner Geschichten. Ein andere war, meine Leser spannend zu unterhalten. Dafür wählte ich die Form des Kriminalromans und entschied mich für klassische Ermittlergeschichten in einer Reihe, die Mitte der 1980er Jahre einsetzt und irgendwann in der Gegenwart angekommen sein wird. Dass dabei Bezüge zu konkreten historischen Ereignissen einfließen, ist natürlich kein Zufall – immerhin werde ich in meinem Beruf als Archivarin mit solchen Geschehnissen ständig konfrontiert.
Aber: Ich wollte ausdrücklich nicht das Genre „DDR-Krimi“ bedienen, keine politisch-geschichtliche Dokumentation bieten, sondern spannende Geschichten schreiben, die in der Altmark spielen – und Altmärker haben mir mehrfach versichert, dass sie sich gut wiedererkennen und meine Schilderungen authentisch und zutreffend sind.
Die „Rahmenbedingung“ DDR habe ich außerdem bewusst zugunsten einer besseren Verständlichkeit auch für nicht aus der DDR stammende Leser zurückhaltend verarbeitet. Die Verwendung einer allzu amtlichen und oft auch sperrigen DDR-Sprache, etwa das korrekte „Rat des Kreises Gardelegen, Abteilung Inneres, Sektor Wiedereingliederung kriminell Gefährdeter und Strafentlassener“ für eine der im Roman beschriebenen Dienststellen, hätte das Lesevergnügen sicher nicht gefördert. Natürlich redeten sich die Mitarbeiter bei der Volkspolizei eigentlich mit „Genosse“ an. Die Mordkommission hieß korrekt „Morduntersuchungskommission“. Sicher gab es auch keine „pensionierten“ Rechtsmediziner, die privat in Kreiskrankenhäusern forschen konnten. Doch für das Funktionieren der eigentlichen Kriminalerzählung, des Rätsels um den Täter, ist aus meiner Sicht eine allzu korrekte Terminologie nicht zwingend erforderlich.
Die Kriminalromane habe ich bewusst ohne ständige Hinweise auf den konkreten Handlungszeitraum gestaltet. Für meine Leser in zwanzig oder dreißig Jahren, oder für diejenigen, die nicht in der Altmark oder in der ehemaligen DDR wohnen, wird der Unterschied zwischen dem „Abschnittsbevollmächtigten“ und dem Ortspolizisten aus Waldau mit wachsendem zeitlichen oder räumlichen Abstand immer weniger von Bedeutung sein. Selbst das Benennen von Ort und Zeit am Anfang der Geschichten gab es in der ersten Auflage des ersten Romans noch nicht. Erst als ich merkte, dass einige Leser diesen Hinweis erwarteten, habe ich ihn eingefügt. Die bisherigen Fälle in meinen Romanen hätten jedoch ebenso gut im letzten Jahr passieren können – nur, dass die Polizei heute ganz andere Möglichkeiten zur Untersuchung (DNA-Abgleich) oder Kommunikation (Handy) hat. Auch in dieser Beziehung dürfen Sie auf kommende Romane gespannt sein ...
Nach Abschluss der ersten vier Romane mit Kriminalfällen in den Jahreszeiten
Herbst (Blutbuchen),
Winter (Eisblumen),
Frühling (Giftweizen) und
Sommer (Nachtnelken), die in der Altmark der 1980er Jahre, also in der DDR, angesiedelt sind, werden die Protagonisten des Geschehens in den 1990er Jahren (dabei sollen traditionelle Feiertage wie Ostern, Pfingsten... eine Rolle spielen) dann weiter bis in die Gegenwart hinein vor neue Herausforderungen gestellt.
Wenn Sie an weiteren Hintergrundinformationen interessiert sind, lassen Sie es mich per Mail wissen. Für Hinweise und Anregungen bin ich Ihnen jederzeit dankbar. Für mich als Autorin ist der Dialog mit meinen Lesern – wie ich ihn auch schon bei mehreren Lesungen erleben durfte – immer ein Gewinn.
Bleiben Sie gespannt!
Ihre Heike Schroll
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